Rhythmologie

Die Abteilung für Rhythmologie bietet das gesamte Spektrum der invasiven und nicht-invasiven Rhythmologie am TUM Klinikum Rechts der Isar an.

Das individuell beste Therapie-Konzept für jeden einzelnen Patienten steht bei uns klar im Vordergrund. Im Rahmen eines Besuches in einer unserer Spezialambulanzen legen wir dieses Konzept mit dem Patienten gemeinsam fest und planen die nächsten nicht-invasiven oder invasiven Therapie-Schritte.

Invasive Elektrophysiologie

Die Abteilung für Elektrophysiologie bietet das gesamte Spektrum der invasiven und nicht-invasiven Rhythmologie am TUM Klinikum Rechts der Isar an.  Das diagnostische und therapeutische Spektrum umfasst alle langsamen (bradykarden) und schnellen (tachykarden) Herzrhythmusstörungen. 

Die elektrophysiologischen Untersuchungen und Ablationsbehandlungen werden in einem hochspezialisierten Katheterlabor durchgeführt, das auf dem neuesten Stand der Technik ausgestattet ist. Für die dreidimensionale Darstellung und präzise Lokalisation der Rhythmusstörungen kommen zwei modernste 3D-Mapping-Systeme zum Einsatz. Diese ermöglichen eine hochauflösende Darstellung der elektrischen Aktivität des Herzens in Echtzeit und unterstützen die sichere und gezielte Durchführung der Katheterablation.

Neben etablierten Ablationsverfahren steht unseren Patientinnen und Patienten auch die neueste Technologie der gepulsten elektrischen Felder (Pulsed Field Ablation, auch Elektroporation genannt) zur Verfügung. Diese innovative Methode ermöglicht eine besonders schonende und gewebespezifische Verödung von Herzgewebe bei gleichzeitig hoher Wirksamkeit und Sicherheit.

Zur weiteren Optimierung der Behandlungspräzision setzen wir künstliche Intelligenz ein. KI-basierte Systeme unterstützen die Analyse komplexer Arrhythmien und helfen, die Ablation noch gezielter und effizienter durchzuführen.

Ein zentrales Anliegen unserer Abteilung ist die umfassende Betreuung unserer Patientinnen und Patienten – beginnend mit der prästationären Vorbereitung über die stationäre Behandlung bis hin zur poststationären Nachsorge. Unser interdisziplinäres Expertenteam gewährleistet dabei höchste Standards in der medizinischen Versorgung sowie maximale Patientensicherheit.

 

Elektrophysiologische Untersuchung

Die elektrophysiologische Untersuchung (EPU) ist ein etabliertes Verfahren zur präzisen Diagnostik von Herzrhythmusstörungen sowie zur Abklärung unklarer Synkopen (plötzlicher Bewusstseinsverlust). Ziel ist es, den zugrunde liegenden Mechanismus der Rhythmusstörung zu identifizieren, um eine gezielte und individuelle Therapie planen zu können.

Im Rahmen der EPU werden über die Leistenvene – alternativ in bestimmten Fällen auch ausschließlich über die Armvenen – spezielle Katheter in das Herz eingebracht. Diese Katheter ermöglichen die genaue Ableitung und Analyse der elektrischen Aktivität des Herzens. Dadurch können sowohl die Erregungsbildung als auch die Erregungsausbreitung in den verschiedenen Herzabschnitten detailliert untersucht werden.

Besteht der Verdacht auf eine auslösbare Herzrhythmusstörung, können durch gezielte elektrische Stimulationsmanöver Arrhythmien reproduziert werden. Dies erlaubt eine präzise Einordnung der Rhythmusstörung und gegebenenfalls bereits in der gleichen Sitzung eine therapeutische Katheterablation. Die Untersuchung kann je nach Wunsch und medizinischer Indikation entweder unter lokaler Betäubung im Wachzustand oder unter leichter Sedierung durchgeführt werden. 

In unserem Zentrum ist zudem die Durchführung des diagnostischen Teils der EPU über die Armvenen möglich. Diese besonders schonende Technik ermöglicht es vielen Patientinnen und Patienten, nach dem Eingriff ohne längere Bettruhe mobil zu bleiben, was den Komfort und die Erholungszeit erheblich verbessert.

Die EPU bildet die Grundlage für eine maßgeschneiderte Behandlung und stellt häufig den ersten Schritt in der Therapieplanung dar. Im Folgenden geben wir einen Überblick über die spezifischen Verfahren zur Behandlung ausgewählter Herzrhythmusstörungen aus unserem Leistungsspektrum.

Katheterablation allgemein

Die Katheterablation ist ein etabliertes und in vielen Fällen kuratives Verfahren zur Behandlung schneller Herzrhythmusstörungen (tachykarder Arrhythmien). Ziel ist die gezielte Ausschaltung jener Gewebeanteile im Herzen, die für die Entstehung oder Aufrechterhaltung der Rhythmusstörung verantwortlich sind.

In der Regel erfolgt vor der Ablation eine elektrophysiologische Untersuchung, bei der die genaue Lokalisation und der Mechanismus der Rhythmusstörung identifiziert werden. In derselben Sitzung wird anschließend über einen Gefäßzugang – in der Regel über die Leistenvene, seltener über die Arm- oder Halsvenen beziehungsweise über die Leistenarterie – ein Ablationskatheter in die relevanten Herzabschnitte (rechter oder linker Vorhof bzw. Ventrikel) eingebracht.

Die eigentliche Ablation erfolgt durch die gezielte Applikation von Energie auf das krankhafte Gewebe. Dabei kommen je nach klinischer Indikation unterschiedliche Verfahren zum Einsatz:

  • Radiofrequenzablation (Hitzeverfahren)
  • Kryoablation (Kälteverfahren)
  • Pulsed Field Ablation (Elektroporation) – ein innovatives, gewebeselektives Verfahren, das durch kurze elektrische Felder das Zielgewebe besonders schonend verödet

Unsere Klinik verfügt über sämtliche moderne Ablationstechnologien sowie über zwei hochentwickelte dreidimensionale Mapping-Systeme, die eine millimetergenaue Navigation und Darstellung des Herzinnenraums ermöglichen. Zusätzlich unterstützt der Einsatz von künstlicher Intelligenz die präzise Analyse komplexer Arrhythmien und erhöht die Sicherheit und Effizienz der Ablation.

Nach Abschluss der Prozedur werden die Katheter entfernt und an den Punktionsstellen ein Druckverband angelegt. Je nach Art und Umfang des Eingriffs erfolgt im Anschluss ein Überwachungsaufenthalt von ein bis drei Tagen in unserer Klinik.

Im Mittelpunkt steht dabei stets die bestmögliche Betreuung: von der prästationären Vorbereitung über die stationäre Therapie bis hin zur strukturierten Nachsorge. Dabei legen wir besonderen Wert auf höchste Patientensicherheit und eine individuell abgestimmte Behandlung.

Vorhofflimmern

Vorhofflimmern ist die häufigste anhaltende Herzrhythmusstörung. Dabei kommt es zu einer sehr schnellen und unregelmäßigen elektrischen Aktivität in den Herzvorhöfen, wodurch der koordinierte Pumpvorgang gestört wird. Die Folge ist eine unregelmäßige und häufig beschleunigte Überleitung der Erregung auf die Herzkammern. Patientinnen und Patienten verspüren dies meist als unangenehmes Herzklopfen, Herzrasen oder unregelmäßigen Puls. Die körperliche Belastbarkeit kann deutlich eingeschränkt sein.

Bestehen dauerhaft hohe Herzfrequenzen, droht eine Schädigung des Herzmuskels mit Entwicklung einer sogenannten Tachymyopathie (Herzmuskelschwäche durch chronisch schnellen Puls). Zudem kann durch den fehlenden koordinieren Vorhofschlag das Blut insbesondere im Bereich des Vorhofohrs nur noch langsam zirkulieren – dies begünstigt die Bildung von Blutgerinnseln (Thromben), die über den Blutkreislauf embolisieren und Schlaganfälle oder arterielle Gefäßverschlüsse verursachen können.

Ziel der Behandlung

Die Therapie von Vorhofflimmern verfolgt zwei Hauptziele:

  1. Symptomkontrolle – Wiederherstellung oder Stabilisierung eines normalen Herzrhythmus zur Verbesserung der Lebensqualität
  2. Vermeidung schwerwiegender Komplikationen – insbesondere Schlaganfälle, Embolien und Herzmuskelschwäche

Aktuelle Studien zeigen zudem, dass eine frühzeitige Rhythmustherapie zu weniger Krankenhauseinweisungen und einer verringerten Sterblichkeit führt.

Behandlungsoptionen bei Vorhofflimmern

1. Medikamentöse Therapie

Zur Behandlung des Vorhofflimmerns stehen Medikamente zur Verfügung, die entweder:

  • die Herzfrequenz kontrollieren (z. B. Betablocker) oder
  • den normalen Herzrhythmus wiederherstellen und aufrechterhalten (Rhythmuskontrolle mit z. B. Flecainid, Amiodaron).

Begleitend erfolgt eine Antikoagulation zur Vorbeugung von Schlaganfällen – in der Regel mit direkten oralen Antikoagulanzien (DOAKs), seltener mit Vitamin-K-Antagonisten (Marcumar).

Bei Patient:innen mit erhöhtem Blutungsrisiko, bei denen eine dauerhafte Blutverdünnung nicht möglich ist, kann ein interventioneller Vorhofohrverschluss als Alternative zur Schlaganfallprävention erwogen werden (siehe Abschnitt „Vorhofohrverschluss“).

2. Elektrische Kardioversion

Die elektrische Kardioversion ist ein etabliertes Verfahren zur kurzfristigen Wiederherstellung des normalen Herzrhythmus bei neu aufgetretenem oder intermittierendem Vorhofflimmern mit ausgeprägten Symptomen. Unter Kurznarkose wird durch einen kurzen Stromimpuls die elektrische Aktivität der Vorhöfe „zurückgesetzt“, sodass der Sinusknoten wieder die Steuerung des Herzrhythmus übernimmt.

Da jedoch häufig ein erneutes Auftreten des Vorhofflimmerns möglich ist, ist eine sorgfältige Nachsorge und gegebenenfalls eine weiterführende Therapie notwendig.

 

3. Katheterablation bei Vorhofflimmern

Zur dauerhaften Therapie von Vorhofflimmern stellt die Katheterablation eine hochwirksame, oft kurative Behandlungsmöglichkeit dar. Ziel ist die elektrische Isolation der Lungenvenen vom linken Vorhof (Pulmonalvenenisolation, PVI), da in den meisten Fällen von dort ausgehende elektrische Impulse das Vorhofflimmern auslösen.

Moderne Ablationstechniken

Je nach individueller Situation kommen unterschiedliche Ablationstechnologien zum Einsatz:

  • Radiofrequenzablation (Hitze)
  • Kryoablation (Kälte)
  • Pulsed Field Ablation (PFA / Elektroporation) – ein neuartiges Verfahren mit hoher Gewebeselektivität und Sicherheit

Die Wahl der Methode erfolgt individuell unter Berücksichtigung der anatomischen Gegebenheiten, Begleiterkrankungen und Dauer des Vorhofflimmerns. Unser Zentrum verfügt über alle modernen Ablationsverfahren sowie zwei hochentwickelte dreidimensionale Mapping-Systeme zur präzisen Darstellung der Herzstrukturen. Zusätzlich setzen wir künstliche Intelligenz zur Analyse komplexer Rhythmusstörungen und zur Optimierung der Ablationsstrategie ein.

Individuelles Therapiekonzept

  • Bei paroxysmalem Vorhofflimmern (kurzzeitige Episoden) ist in der Regel eine reine PVI ausreichend.
  • Bei persistierendem Vorhofflimmern (lang anhaltend) erfolgt zunächst eine detaillierte 3D-Kartographie des linken Vorhofs. Je nach Ausmaß der elektrischen und strukturellen Veränderungen wird die PVI mit erweiterten Ablationszielen kombiniert (PVI plus).
  • Bei therapieresistentem Vorhofflimmern nach mehrfachen Vorbehandlungen entwickeln wir ein personalisiertes Therapiekonzept. Dieses kann z. B. die gezielte Trigger-Suche, Ganglienmodifikation, Einsatz von KI-gestützter Analyse, oder andere fortgeschrittene Strategien umfassen.

 

AV-Knoten-Ablation bei therapierefraktärem Vorhofflimmern

In ausgewählten Fällen, insbesondere bei Patientinnen und Patienten mit hochfrequentem Vorhofflimmern, das auf eine medikamentöse Frequenzkontrolle nicht ausreichend anspricht und wenn dies klassische Ablationstherapie mehrmals nicht erfolgreich war oder nicht aussichtsreich erscheint, kann eine Ablation des AV-Knotens eine effektive Behandlungsoption darstellen.

Die AV-Knoten-Ablation wird meist dann durchgeführt, wenn bereits ein Herzschrittmacher implantiert wurde oder eine entsprechende Indikation besteht. Durch gezielte Verödung des AV-Knotens – der zentralen Schaltstelle zwischen Vorhof und Kammer – wird die elektrische Überleitung vom Vorhof auf die Herzkammer dauerhaft unterbrochen. Die Herzkammern werden anschließend ausschließlich über den implantierten Schrittmacher gesteuert, was zu einer stabilen und kontrollierten Herzfrequenz führt. Diese Strategie verbessert in vielen Fällen die Symptomkontrolle und Lebensqualität deutlich, insbesondere bei schwer therapierbarem Vorhofflimmern.

 

Antikoagulation bei Vorhofflimmern – Schutz vor Schlaganfall

Bei Vorhofflimmern besteht ein erhöhtes Risiko für die Bildung von Blutgerinnseln im linken Vorhof, insbesondere im Bereich des linken Vorhofohrs. Zur Schlaganfallprävention erfolgt daher in den meisten Fällen eine orale Antikoagulation.

Die Entscheidung zur Blutverdünnung richtet sich nach dem CHA₂DS₂-VASc-Score, der das individuelle Schlaganfallrisiko bewertet. Zum Einsatz kommen moderne direkte orale Antikoagulanzien (DOAKs) oder – in Einzelfällen – Vitamin-K-Antagonisten wie Marcumar.

Falls aufgrund eines erhöhten Blutungsrisikos (z. B. bei Magen-Darm-Erkrankungen oder vorausgegangenen Blutungen) keine dauerhafte Antikoagulation möglich ist, kann ein interventioneller Vorhofohrverschluss als Alternative zur Reduktion des Schlaganfallrisikos in Betracht gezogen werden.

 

Vorhofohrverschluss – interventionelle Schlaganfallprävention bei erhöhtem Blutungsrisiko

Bei Patientinnen und Patienten mit Vorhofflimmern entsteht der Großteil der Schlaganfälle durch Blutgerinnsel, die im linken Vorhofohr entstehen – einer anatomischen Aussackung des linken Vorhofs, in der das Blut bei unregelmäßiger Vorhofkontraktion stagnieren kann. Etwa 90 % der kardialen Embolien bei Vorhofflimmern haben hier ihren Ursprung.

Die orale Antikoagulation stellt zwar den Goldstandard der Schlaganfallprophylaxe dar, ist jedoch nicht für alle Patient:innen langfristig verträglich oder sicher. Bei erhöhtem Blutungsrisiko bietet sich daher der perkutane Vorhofohrverschluss als wirksame Alternative an.

Bei diesem minimal-invasiven Eingriff wird über die Leistenvene ein Katheter in das linke Herz vorgeschoben. Über eine transseptale Punktion wird das linke Vorhofohr erreicht und ein selbstexpandierendes Verschlusssystem (z. B. Watchman™, Amulet™) dort platziert. Das Implantat entfaltet sich wie ein Schirm und verschließt den Eingang zum Vorhofohr dauerhaft.

Klinische Studien haben gezeigt, dass der interventionelle Vorhofohrverschluss das Schlaganfallrisiko signifikant senken kann. Vielen Patientinnen und Patienten kann so eine dauerhafte orale Antikoagulation erspart oder reduziert werden – ohne Verzicht auf einen adäquaten Schlaganfallschutz.

Herzinsuffizienz und Katheterablation 

Die Herzinsuffizienz (Herzschwäche) stellt eine komplexe chronische Erkrankung dar, die mit einer eingeschränkten Pumpfunktion des Herzens und einer erheblichen Einschränkung der Lebensqualität einhergeht. Besonders häufig tritt Vorhofflimmern als begleitende Rhythmusstörung auf – mit negativen Auswirkungen auf die hämodynamische Stabilität und den Krankheitsverlauf.

Aktuelle wissenschaftliche Erkenntnisse zeigen, dass Patientinnen und Patienten mit Herzinsuffizienz in besonderem Maße von einer Katheterablation des Vorhofflimmerns profitieren. Studien belegen eine signifikante Verbesserung der Belastbarkeit, eine Reduktion von Krankenhauseinweisungen sowie eine mögliche Verlängerung der Lebenserwartung.

Als universitäres Zentrum mit ausgewiesener Expertise in der Behandlung von Patient:innen mit Herzinsuffizienz bieten wir maßgeschneiderte Ablationsstrategien an, die auf die besonderen Bedürfnisse dieser Hochrisikogruppezugeschnitten sind.

Je nach Schweregrad der Herzschwäche und Komplexität der Begleiterkrankungen erfolgt die Behandlung unter erweiterten Sicherheitsvorkehrungen:

  • Anästhesiologische Begleitung mit kontinuierlicher Überwachung der Vitalparameter
  • Invasives hämodynamisches Monitoring zur engmaschigen Steuerung von Kreislauf und Flüssigkeitshaushalt während des Eingriffs
  • Einsatz von mechanischen Kreislaufunterstützungssystemen (z. B. perkutan implantierbare Pumpensysteme) bei Patient:innen mit fortgeschrittener systolischer Herzinsuffizienz und ausgeprägter Kreislaufinstabilität

Unsere interdisziplinäre Zusammenarbeit mit den Bereichen Herzinsuffizienz, Intensivmedizin und Anästhesiologie ermöglicht auch bei fortgeschrittener Herzerkrankung eine sichere und zielgerichtete rhythmologische Therapie. Durch die Kombination modernster Ablationstechnologie mit strukturiertem Herzensinsuffizienz-Management verfolgen wir das Ziel einer nachhaltigen Verbesserung von Prognose, Lebensqualität und funktioneller Kapazität unserer Patientinnen und Patienten.

 

 

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orhofohr-Verschluss-System: Watchman  Vorhofohr-Verschluss-System: Amplatzer-Occluder
Typisches Vorhofflattern

Typisches Vorhofflattern ist eine häufige supraventrikuläre Herzrhythmusstörung, die sich durch anfallsartiges oder dauerhaftes Herzrasen äußern kann. Viele Patientinnen und Patienten berichten über einen schnellen, mitunter auch unregelmäßigen Puls, Herzklopfen oder eingeschränkte Belastbarkeit. In vielen Fällen kann die Diagnose bereits im Ruhe-EKG gestellt werden, da das Vorhofflattern charakteristische elektrische Muster zeigt.

Ursächlich für das typische Vorhofflattern ist eine kreisende elektrische Erregung im rechten Vorhof – meist bedingt durch anatomische Gegebenheiten oder durch Narbengewebe, beispielsweise nach Herzoperationen oder Entzündungen. Die kreisende Erregung verläuft typischerweise um die Trikuspidalklappe entlang einer anatomischen Struktur namens Cavotricuspidal-Isthmus.

Die elektrische Aktivität der Vorhöfe erreicht dabei sehr hohe Frequenzen von etwa 250 bis 300 Schlägen pro Minute. Die Erregung wird allerdings nur teilweise auf die Herzkammern übergeleitet (zum Beispiel jeder zweite oder dritte Impuls), was zu einem schnellen oder unregelmäßigen Puls führt.

Infolge der unkoordinierten Vorhofkontraktion ist die Pumpleistung der Vorhöfe eingeschränkt, was das Risiko für die Bildung von Blutgerinnseln erhöht. Diese Gerinnsel können zu Schlaganfällen oder systemischen Embolien führen. Daher wird in der Regel eine orale Antikoagulation empfohlen, insbesondere bei zusätzlichen Risikofaktoren.

Die medikamentöse Behandlung des Vorhofflatterns zeigt häufig nur begrenzte Wirksamkeit. Die Katheterablation gilt daher als Standardtherapie mit kurativem Ansatz.

Ziel der Ablation ist die Verödung des Cavotricuspidal-Isthmus, einer kleinen Muskelbrücke im rechten Vorhof, über die die kreisende Erregung verläuft. Durch die gezielte Unterbrechung dieses Erregungskreises wird das Vorhofflattern in der Regel dauerhaft beseitigt.

Die Erfolgsrate der Ablation liegt bei über 95 Prozent, das Risiko eines Wiederauftretens ist sehr gering. Der Eingriff erfolgt minimal-invasiv über die Leistenvene unter lokaler Betäubung oder leichter Sedierung. Viele Patientinnen und Patienten berichten bereits kurz nach dem Eingriff über eine deutliche Besserung der Symptome.

In Abhängigkeit von der individuellen Schlaganfallgefährdung kann nach erfolgreicher Ablation eine Reduktion oder sogar ein Absetzen der Blutverdünnung erwogen werden – stets unter sorgfältiger fachärztlicher Abwägung.

 

 

Typisches Vorhofflattern im 3-D Mapping während der Ablation

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Typisches Vorhofflattern im 3-D Mapping während der Ablation
Atypisches Vorhofflattern

Atypisches Vorhofflattern unterscheidet sich vom typischen Vorhofflattern dadurch, dass die kreisende elektrische Erregung nicht um die Trikuspidalklappe – die Herzklappe zwischen rechtem Vorhof und rechter Herzkammer – verläuft. Vielmehr liegt der Ursprung in anderen Bereichen der Vorhöfe, häufig im linken Vorhof oder in Narbenarealen, die durch vorangegangene Operationen, Entzündungen oder strukturelle Herzerkrankungen entstanden sind.

Auch beim atypischen Vorhofflattern führen Verzögerungen in der elektrischen Erregungsausbreitung zu einem stabilen Erregungskreis. Diese kreisende Erregung mit Frequenzen zwischen 200 und 300 Schlägen pro Minute wird in der Regel teilweise, zum Beispiel im Verhältnis 2:1 oder 3:1, auf die Herzkammern übergeleitet. Die Symptome ähneln denen des typischen Vorhofflatterns: Herzrasen, ein schneller oder unregelmäßiger Puls, eingeschränkte Belastbarkeit sowie das Risiko für Blutgerinnselbildung im Vorhof mit möglicher Folge eines Schlaganfalls.

Die Katheterablation stellt auch beim atypischen Vorhofflattern eine effektive Therapieoption dar. Da die Lokalisation der elektrischen Kreise sehr variabel ist, ist die Behandlung technisch anspruchsvoller als beim typischen Vorhofflattern. In der Regel erfolgt vor der Ablation eine dreidimensionale elektrophysiologische Kartierung des Vorhofs mit einem Mapping-System. Dieses ermöglicht die exakte Darstellung der Erregungsausbreitung und hilft dabei, die kritischen Bereiche gezielt zu identifizieren und zu veröden.

Atypisches Vorhofflattern tritt häufig bei Patientinnen und Patienten mit strukturellen Herzerkrankungen auf, etwa mit Herzklappenfehlern, Herzmuskelschwäche oder nach kardialen Operationen. Die Erfolgsaussichten einer Ablation hängen daher stark von der jeweiligen Grunderkrankung und dem Ausmaß der Vorhofveränderung ab. Eine individuelle Beurteilung in der Rhythmussprechstunde ist in jedem Fall erforderlich.

Unser Zentrum ist spezialisiert auf die Behandlung von Patientinnen und Patienten, bei denen bereits eine oder mehrere Ablationen wegen Vorhofflattern durchgeführt wurden. In vielen dieser Fälle besteht eine komplexe Ausgangslage, häufig bedingt durch vorausgegangene herzchirurgische Eingriffe wie Klappenoperationen, oder atriale Rekonstruktionen. Solche Vorerkrankungen hinterlassen häufig Narbenareale in den Vorhöfen, die neue oder veränderte Erregungskreise begünstigen können. Durch unsere langjährige Erfahrung im Umgang mit komplexen Vorhofarrhythmien und Re-Eingriffen sowie den Einsatz modernster Mapping-Technologien können wir auch in diesen anspruchsvollen Fällen ein individuell angepasstes, sicheres und effektives Behandlungskonzept anbieten

 

 

 

 

Atypisches Vorhofflattern im 3-D-Mapping

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Atypisches Vorhofflattern im 3-D-Mapping
Fokale atriale Tachykardie

Die fokale atriale Tachykardie (Vorhoftachykardie) ist eine vergleichsweise seltene, jedoch gut behandelbare Herzrhythmusstörung. Im Gegensatz zum normalen Herzrhythmus, bei dem die elektrische Erregung vom Sinusknoten – dem natürlichen Schrittmacher des Herzens – ausgeht, entsteht die Erregung bei der fokalen atrialen Tachykardie in einem umschriebenen Bereich außerhalb des Sinusknotens, entweder im rechten oder im linken Vorhof.

Diese „ektope“ Erregungsbildung führt häufig zu einem beschleunigten Puls, der von den Betroffenen als Herzrasen, Herzklopfen oder gelegentlich als Kurzatmigkeit oder eingeschränkte Belastbarkeit wahrgenommen wird. Die Rhythmusstörung kann anfallsartig (paroxysmal) oder dauerhaft (persistierend) auftreten und tritt sowohl bei strukturell gesunden Herzen als auch im Rahmen anderer Herzerkrankungen auf.

In vielen Fällen wird zunächst ein medikamentöser Therapieversuch unternommen, insbesondere wenn die Symptome gelegentlich und nur leicht ausgeprägt sind. Dabei kommen rhythmusstabilisierende oder frequenzkontrollierende Medikamente zum Einsatz. Bei unzureichender Wirksamkeit oder bei ausgeprägter Symptomatik ist jedoch die Katheterablation die Methode der Wahl.

Im Rahmen der Ablationsbehandlung wird über die Leistenvene ein dünner Katheter in das Herz eingeführt. Mithilfe eines elektrophysiologischen Mappingsystems wird der genaue Ursprungsort der atypischen Erregung im Vorhof lokalisiert. Dieser sogenannte „fokale Trigger“ wird anschließend durch gezielte Energieabgabe (z. B. durch Radiofrequenzstrom oder – in besonderen Fällen – durch gepulste elektrische Felder) verödet, um eine erneute Entstehung der Tachykardie zu verhindern.

Die Erfolgsrate der Katheterablation bei fokaler atrialer Tachykardie ist hoch, insbesondere wenn der Ursprung der Erregung klar identifizierbar ist. Die Behandlung gilt als sicher und minimal-invasiv. 

Eine sorgfältige Abklärung in der Rhythmussprechstunde vor dem Eingriff ist essenziell, um die Diagnose zu sichern, andere Ursachen auszuschließen und die individuell beste Therapieform festzulegen.

Fokale atriale Tachykardie im 3D-Mapping

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Fokale atriale Tachykardie im 3D-Mapping
AV-Knoten-Reentry-Tachykardie (AVNRT)

Die AV-Knoten-Reentry-Tachykardie (AVNRT) ist eine häufige Form der supraventrikulären Tachykardie und äußert sich typischerweise durch plötzlich einsetzendes Herzrasen mit Herzfrequenzen zwischen 150 und 200 Schlägen pro Minute. Die Anfälle beginnen und enden meist abrupt und können Sekunden bis mehrere Stunden andauern. Neben Herzrasen berichten viele Patientinnen und Patienten auch über Beklemmungsgefühle, Schwindel oder gelegentlich Brustschmerzen.

Normalerweise erfolgt die elektrische Erregung des Herzens im Sinusknoten, dem natürlichen Schrittmacherzentrum. Von dort wird die Erregung über spezialisierte Leitungsbahnen zu den Herzkammern weitergeleitet. Eine zentrale Struktur in diesem Reizleitungssystem ist der AV-Knoten, der als einzige elektrische Verbindung zwischen Vorhöfen und Kammern fungiert.

Bei Personen mit AVNRT existieren im Bereich des AV-Knotens nicht nur eine, sondern mindestens zwei Leitungsbahnen mit unterschiedlichen elektrischen Eigenschaften – meist eine sogenannte langsame und eine schnelle Bahn. Kommt es zu einem vorzeitigen Herzschlag (Extrasystole), wie er auch bei herzgesunden Menschen gelegentlich auftritt, kann die schnellere Bahn kurzzeitig blockiert sein, während die langsamere die Erregung weiterleitet. Diese Erregung kann anschließend über die schnelle Bahn wieder zurück in die Vorhöfe gelangen und so eine kreisende elektrische Aktivität („Reentry“) im Bereich des AV-Knotens auslösen. Dies führt zur beschriebenen Tachykardie.

Zur Behandlung steht eine hochwirksame Katheterablation zur Verfügung. Ziel des Eingriffs ist es, die sogenannte langsame Leitungsbahn im AV-Knoten gezielt zu veröden, um das Entstehen der kreisenden Erregung dauerhaft zu unterbinden. Der Eingriff erfolgt minimal-invasiv über die Leistenvene und unter elektrophysiologischer Kontrolle.

Die Erfolgsrate der Ablation liegt bei über 95 Prozent. Der Eingriff gilt als sehr sicher. In seltenen Fällen (unter 1 Prozent) kann es zu einer Beeinträchtigung der normalen AV-Überleitung kommen, was die Implantation eines Herzschrittmachers erforderlich machen würde. In erfahrenen Zentren ist dieses Risiko jedoch äußerst gering.

Nach erfolgreicher Ablation sind die Patientinnen und Patienten in der Regel beschwerdefrei, und eine medikamentöse Therapie ist in den meisten Fällen nicht mehr notwendig. Eine strukturierte Vorabklärung und eine genaue elektrophysiologische Diagnostik sind Voraussetzung für eine sichere und effektive Behandlung.

 

 

AV-Knoten Reentry Tachykardie

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AV-Knoten Reentry Tachykardie
WPW-Syndrom

Das Wolff-Parkinson-White-Syndrom (WPW-Syndrom) ist eine angeborene Herzrhythmusstörung, bei der zusätzlich zum normalen Reizleitungssystem des Herzens eine weitere elektrische Verbindung zwischen den Vorhöfen und den Herzkammern besteht, eine sogenannte akzessorische Leitungsbahn. Diese zusätzliche Bahn kann elektrische Impulse außerhalb der physiologischen Reizleitung weiterleiten und die Grundlage für kreisende Erregungen (Reentry-Tachykardien) bilden.

Typischerweise treten bei Betroffenen anfallsartiges Herzrasen mit Herzfrequenzen zwischen 150 und 250 Schlägen pro Minute auf. In bestimmten Fällen kann auch Vorhofflimmern über die akzessorische Bahn sehr schnell auf die Herzkammern übergeleitet werden, was potenziell lebensbedrohlich ist.

Je nach Lage der akzessorischen Bahn unterscheidet man:

  • linksseitige Bahnen: Verbindung zwischen linkem Vorhof und linker Kammer, oft mittels transseptalem oder retrogradem Zugang erreichbar
  • rechtsseitige Bahnen: Verbindung im Bereich des rechten Vorhofs zur rechten Kammer, typischer Zugang über die Leistenvene
  • septale Bahnen: Bahnverlauf im Bereich der Herzscheidewand, häufig nahe am AV-Knoten gelegen, mit erhöhten Anforderungen an Präzision und Sicherheitsmaßnahmen

Die Katheterablation ist die bevorzugte Therapie des WPW-Syndroms. Dabei wird die akzessorische Bahn mithilfe eines über die Leiste eingeführten Katheters lokalisiert und gezielt verödet. Die Erfolgsrate liegt bei über 95 Prozent. Das Risiko eines Wiederauftretens der Rhythmusstörung (Rezidiv) liegt unter 2 Prozent.

Bei septalen Bahnen, insbesondere anteroseptalen, besteht ein erhöhtes Risiko, den normalen AV-Knoten bei der Ablation unbeabsichtigt zu beeinträchtigen. Das Risiko für einen bleibenden AV-Block, der eine Schrittmacherimplantation erforderlich machen würde, liegt je nach Lokalisation und Technik bei etwa 1-3%. In spezialisierten Zentren mit hoher Erfahrung und moderner Mapping-Technologie liegt dieses Risiko typischerweise im unteren Bereich des genannten Spektrums.

Bei Patientinnen und Patienten mit WPW-Syndrom, die bereits symptomatische Tachykardien hatten oder bei denen ein erhöhtes Risiko nachgewiesen wurde, sollte die Ablation frühzeitig erwogen werden, auch bei jüngeren oder sportlich aktiven Personen.

 

 

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EKG Delta Welle
Ventrikuläre Extrasystolen

Ventrikuläre Extrasystolen (VES) sind zusätzliche Herzaktionen, die außerhalb des normalen Reizleitungssystems direkt in der Herzkammer entstehen. Sie sind bei vielen Menschen nachweisbar und in der Regel gutartig. In bestimmten Fällen können sie jedoch Beschwerden wie Herzstolpern, Herzrasen, Brustdruck, Unruhe oder eine verminderte körperliche Leistungsfähigkeit verursachen. Bei sehr hoher VES-Last können sie auch zu einer sekundären Herzmuskelschwäche führen (VES-induzierte Kardiomyopathie).

Ob eine Behandlung erforderlich ist, hängt von mehreren Faktoren ab – insbesondere von der Häufigkeit, dem Ort der Entstehung, dem Zusammenhang mit bestehenden Herzerkrankungen und dem Beschwerdebild der Patientin oder des Patienten.

Für eine gezielte Therapie durch Katheterablation sollten VES in der Regel in relevanter Anzahl auftreten – häufig wird ein Schwellenwert von etwa mehr als 20 Prozent aller Herzschläge pro Tag angenommen. Wichtig für eine erfolgreiche Ablation ist zudem, dass die VES während der elektrophysiologischen Untersuchung auch tatsächlich auftreten, da nur dann eine präzise Lokalisation mittels Mapping und eine gezielte Verödung möglich sind.

In Fällen, in denen spontane VES während der Prozedur ausbleiben, kann versucht werden, die Extrasystolen durch medikamentöse Provokation oder Stimulationstechniken künstlich hervorzurufen. Auch seltene, aber symptomatische VES können behandelt werden, erfordern jedoch eine sorgfältige Planung, z. B. mit vorherigem Langzeit-EKG oder gezielter VES-Dokumentation.

VES können aus unterschiedlichen Regionen der Herzkammern stammen:

  • Aus dem rechtsventrikulären Ausflusstrakt (RVOT): häufigster Ursprung bei strukturell gesundem Herzen, mit sehr hoher Erfolgsrate (>90 Prozent) bei Katheterablation
  • Aus dem linksventrikulären Ausflusstrakt oder dem Fascikelsystem: technisch anspruchsvoller, aber ebenfalls mit sehr guten Erfolgsaussichten
  • Aus dem Septum oder den Papillarmuskeln: oft komplexer zu erreichen, teils mit strukturellen Veränderungen verbunden
  • Aus dem epikardialen Bereich (Herzaußenseite): in seltenen Fällen notwendig, insbesondere bei VES im Rahmen spezieller Kardiomyopathien

Bei bestimmten strukturellen Herzerkrankungen wie der arrhythmogenen rechtsventrikulären Kardiomyopathie (ARVC) können VES ebenfalls auftreten. In diesen Fällen ist die Ablation technisch komplexer, erfordert oft spezielle Bildgebung (z. B. MRT, CT) und bringt etwas geringere, aber dennoch relevante Erfolgsaussichten mit sich.

Zur besseren Identifikation des Ursprungsortes der VES setzen wir in unserer Klinik auf modernste Technologie – auch im Rahmen aktueller Forschungsprojekte. In Zusammenarbeit mit einem Industriepartner nutzen wir ein System, das basierend auf einem herkömmlichen 12-Kanal-EKG eine nicht-invasive Lokalisierung der VES erlaubt. Dabei wird ein elektrisches Mappingmodell erstellt, das eine präzise Vorausplanung der Prozedur ermöglicht und die Erfolgswahrscheinlichkeit der Ablation erhöht.

Ob eine Katheterablation empfohlen wird, hängt vom individuellen Gesamtbild ab: Symptomschwere, VES-Belastung, bestehende Herzerkrankungen und technische Machbarkeit spielen eine entscheidende Rolle. Die Entscheidung erfolgt immer im Rahmen einer ausführlichen kardiologischen und rhythmologischen Abklärung mit individueller Risiko-Nutzen-Bewertung.

 

 

Ablationsbehandlung bei gehäuften ventrikulären Extrasystolen

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Ablationsbehandlung bei gehäuften ventrikulären Extrasystolen
Ventrikuläre Tachykardien

Ventrikuläre Tachykardien sind Herzrhythmusstörungen, die in der Herzkammer entstehen. Sie führen zu einem deutlich zu schnellen Herzschlag und können sich durch Herzrasen, Schwindel, Luftnot oder sogar kurze Bewusstlosigkeit bemerkbar machen. Während manche dieser Rhythmusstörungen harmlos sind, können andere gefährlich verlaufen – besonders dann, wenn bereits eine Herzerkrankung vorliegt.

Es gibt verschiedene Arten ventrikulärer Tachykardien, die sich in Ursache, Verlauf und Behandlungsstrategie unterscheiden.

Welche Formen gibt es?

Es gibt drei Hauptgruppen ventrikulärer Tachykardien:

  1. Idiopathische ventrikuläre Tachykardien

    Eine häufige Form ist die idiopathische ventrikuläre Tachykardie. Sie tritt bei Menschen auf, deren Herz ansonsten gesund ist. Meist liegt der Ursprung dieser Rhythmusstörung in einem umschriebenen Bereich der Herzkammer, häufig im Ausflusstrakt des rechten oder linken Ventrikels. Diese Form ist in der Regel gutartig, kann jedoch deutliche Symptome verursachen. Eine Katheterablation ist in diesen Fällen sehr erfolgreich und sicher.

  2. Tachykardien bei vernarbtem Herzmuskel (z. B. nach Herzinfarkt)

    Eine andere Form tritt bei Patientinnen und Patienten auf, die in der Vergangenheit einen Herzinfarkt hatten. Infolge des Infarkts bilden sich Narben im Herzmuskel, in denen elektrische Signale festgehalten und unkontrolliert weitergeleitet werden können. Solche Tachykardien sind oft anhaltend, wiederkehrend und potenziell gefährlich. Zusätzlich zur Implantation eines Defibrillators (ICD) wird in vielen Fällen eine Katheterablation empfohlen, um die Narben elektrisch zu stabilisieren und die Zahl der Anfälle zu reduzieren oder komplett zu beseitigen.

  3. Tachykardien bei Herzmuskelerkrankungen (z. B. Kardiomyopathie)

    Auch bei bestimmten Herzmuskelerkrankungen, wie einer krankhaften Verdickung des Herzmuskels oder entzündlichen Erkrankungen, können ventrikuläre Tachykardien auftreten. Diese sind meist komplexer und erfordern ein individuelles Behandlungskonzept, das je nach Fall aus Medikamenten, Ablation und einem ICD besteht.

Wie läuft die Behandlung ab?

Am Klinikum rechts der Isar wird jeder Fall individuell beurteilt. Bereits vor dem Eingriff analysieren wir EKGs und andere Voruntersuchungen, um den Ursprungsort der Tachykardie möglichst genau einzugrenzen. Zusätzlich verwenden wir einen Bewertungsscore, den sogenannten PAAINESD-Score, um das Risiko einer Kreislaufinstabilität während des Eingriffs abzuschätzen. In bestimmten Fällen kann es notwendig sein, vorbeugend ein Kreislaufunterstützungssystem bereitzustellen, um bei Bedarf den Blutfluss und die Organversorgung abzusichern. Wenn wir erwarten, dass die auslösbare Rhythmusstörung den Kreislauf stark beeinflussen könnte, führen wir die Ablation grundsätzlich unter Begleitung durch ein erfahrenes Anästhesieteam durch. 

Die Katheterablation selbst erfolgt minimal-invasiv über die Leistenvene. Mehrere dünne Katheter werden in das Herz vorgeschoben. Mit Hilfe moderner dreidimensionaler Mapping-Systeme können wir die elektrischen Signale im Herzen genau darstellen und die krankhafte Stelle, die die Tachykardie auslöst, gezielt veröden.

Unser Ziel ist es, die Rhythmusstörung sicher und dauerhaft zu behandeln und die Belastung durch Medikamente oder Schockabgaben eines Defibrillators deutlich zu verringern.

Was ist uns besonders wichtig?

Bei allen Schritten steht die Sicherheit unserer Patientinnen und Patienten im Mittelpunkt. Deshalb legen wir großen Wert auf eine sorgfältige Planung, auf modernste Technik und auf die enge Zusammenarbeit zwischen Kardiologie, Rhythmologie, Anästhesie und Intensivmedizin. Auch bei komplexen Krankheitsbildern können wir so eine individuell abgestimmte, wirksame und sichere Behandlung anbieten.

 

Ablation bei ventrikulären Tachykardien

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Ablation bei ventrikulären Tachykardien
Herzschrittmacher- und Defibrillator-Therapie

Bei bestimmten Herzrhythmusstörungen kann die Implantation eines Herzschrittmachers oder Defibrillators eine sinnvolle Therapieoption sein. Eine Implantation eines solchen Gerätes erfolgt üblicherweise nur noch in lokaler Betäubung über einen kleinen Schnitt im Bereich des Schlüsselbeines. Neuere Geräte können sogar vollkommen über die Leiste implantiert werden. Wir verfügen ein modernes, 2018 vollständig erneuertes, multifunktionales Herzkatheterlabor mit OP-Standard und einer speziell für Schrittmachereingriffe optimierten Durchleuchtungsanlage. Neben der stationären Implantation ist in vielen Fällen auch eine ambulante Implantation bzw. ein ambulanter Aggregat-Wechsel möglich. Wir besprechen ausführlich im Rahmen der Rhythmusambulanz mit Ihnen, welcher Eingriff für den Patienten individuell am sinnvollsten ist.

Herzschrittmacher

Herzschrittmacher werden notwendig bei Schwindel oder Bewusstlosigkeits-Zuständen in Folge eines zu langsamen Herzschlages oder kurz anhaltendem Herzstillstand. Der Herzschrittmacher in seiner einfachsten Form gehört zu den ältesten elektronischen Geräten der Medizin. Seit der Implantation des ersten tragbaren Herzschrittmachers im Jahr 1957 wurde die Technik stetig weiterentwickelt und stellt heute einen Routineeingriff in örtlicher Betäubung dar. Aktuelle Schrittmacher haben darüber hinaus weitere Funktionen und Einsatzbereiche wie das Aufzeichnen von Herzrhythmusstörungen und die Überbrückung von Leitungsstörungen zwischen Vorhof und Kammer. Darüber hinaus passen verschiede Sensoren die Pulsfrequenz des Schrittmachers an die Körperaktivität des Patienten an (frequenzadaptiver Schrittmacher).

Die wichtigste Entwicklung der letzten Jahre war die Entwicklung Kernspintomographie kompatibler MRT-Schrittmacher. Hierdurch können auch bei Schrittmacher-Patienten wichtige MRT-Untersuchungen, z.B. bei Wirbelsäulenerkrankungen, durchgeführt werden. In unserer Abteilung stehen alle am Markt erhältlichen Ein-, Zwei- und Dreikammersysteme zur Verfügung. Jeder Patient erhält das für seine Herzrhythmusstörung optimal geeignete Gerät nach den Leitlinien der deutschen und internationalen Fachgesellschaften.

Minimaler invasiver Herzschrittmacher (MICRA TPS)

Der Micra ist ein Herzschrittmacher, der über einen Katheter implantiert wird. Daher wird er auch "Transcatheter Pacing“ System genannt. Der Micra ist etwa 93 % kleiner als herkömmliche Herzschrittmacher und hat ungefähr die Größe einer großen Vitaminkapsel. Dabei hält die integrierte Batterie genauso lang wie die von Schrittmachern, die 10-mal so groß sind. Im Gegensatz zu herkömmlichen Schrittmachern wird die Micra Kardiokapsel durch eine Vene vom Bein aus in das Herz eingebracht und benötigt keine Elektrode. Aufgrund seiner geringen Größe und des minimalinvasiven Implantationsverfahrens hinterlässt die Kardiokapsel keine sichtbaren Anzeichen auf ein medizinisches Gerät. Dies bedeutet auch, dass Sie nach der Implantation bei bestimmten Aktivitäten eventuell weniger eingeschränkt sind.

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Micra Herzschrittmacher
Defibrillatoren

Implantierbare Defibrillatoren (ICD) stellen den wichtigsten Pfeiler in der Behandlung lebensbedrohlicher Herzrhythmusstörungen dar. Durch die technische Weiterentwicklung der Geräte auf der Basis neuer Studienergebnisse bieten diese Geräte einen sicheren Schutz für Patienten mit Herzschwäche oder ventrikulären Herzrhythmusstörungen.

Die Aufgabe des ICD ist es, den Herzrhythmus ständig zu überwachen und bei Auftreten einer gefährlichen Rhythmusstörung diese durch eine Therapieabgabe zu beenden. Moderne Geräte verfügen über verschiedene Arten von ICD-Therapien. Hierzu gehört die etwas schonendere antitachykarde Stimultion sowie die Kardioversion. Mittlerweile ist in jedem ICD ein Herzschrittmacher integriert, so dass gleichzeitig auch langsame Rhythmusstörungen behandelt werden können. Das Gerät wird wie ein normaler Herzschrittmacher im Bereich des Schlüsselbeines eingesetzt.

Subkutaner Defibrillator

Neben den Defibrillator-Systemen, deren Sonden über die Vene am Schlüsselbein zum Herzen vorgebracht werden, gibt es seit einigen Jahren ein subkutanes ICD-System (S-ICD). Dieses kann bei speziellen Krankheitsbildern eingesetzt werden, bei denen es zu gefährlichen, schnellen Herzrhythmusstörungen kommen kann. Das System ist weltweit das erste und einzige, welches vollständig subkutan (nur unter der Haut im Fettgewebe) positioniert wird. Es gibt keine Leitungen (Elektroden) im oder am Herzen. Die Schock-Elektrode wird bei dem neuen System parallel zum Brustbein eingebracht und das Aggregat an der linken Brustkorbwand unter die Haut gesetzt. Der Eingriff ist mit einem niedrigen Risiko behaftet. Wie auch bei den herkömmlichen ICD-Systemen wird über die Elektrode der Herzrhythmus abgelesen und bei lebensbedrohlichen Rhythmusstörungen ein Elektroschock abgegeben. Allerdings kann der S-ICD nur für kurze Zeit nach einem Schock elektrische Impulse wie ein Herzschrittmacher abgeben, so dass er bei Patienten mit einem zu langsamen Puls oder häufigen ventrikulären Tachykardien nicht eingesetzt werden kann.

Der Vorteil einer Sonde, die nicht mehr ins Herz eingebracht werden muss, sind vor allem ein geringeres Infektionsrisiko und weniger mechanische Beanspruchung der Sonde, was im schlimmsten Fall zu einem Sondenbruch und damit zur Fehlfunktion des ICDs führen kann.

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Subcutaner Defibrilator
Telemedizin in der Device-Therapie

Neben der Nachsorge von Patienten mit implantierten kardialen Geräten in unserer Klinik bieten wir am TUM Klinikum rechts der Isar die Möglichkeit der telemedizinischen Nachsorge einiger dieser implantierbaren Geräte an. Hierbei werden in gewissen Abständen die Daten des implantierten Gerätes – wie bei einer Nachsorge in der Klinik – abgefragt und an unsere Nachsorge-Ambulanz übertragen. Seit einigen Jahren wird diese Technik insbesondere für implantierbare Defibrillatoren und auch kardiale Resynchronisationssysteme angeboten. Im Zusammenspiel von Klinik und niedergelassenem Kardiologen kann mit einem Telemedizin-System eine Reduktion der notwendigen Nachkontrollen ermöglicht werden.

Kardiale Resynchronisation

Eine Herzschwäche kann dadurch verstärkt werden, dass die Erregungsausbreitung in der Herzkammer gestört ist. Bei einem sogenannten Links- bzw.- Rechtsschenkelblock kommt es zu einer ungleichmäßigen Kontraktion der verschiedenen Herzkammern. Dadurch ist die Herzaktion unökonomisch, der Sauerstoffverbrauch der Herzmuskelzellen ist erhöht, was zu einer weiteren Verschlechterung der Herzschwäche führen kann. Dies kann nicht nur durch einen Schenkelblock, sondern auch durch dauerhafte Abhängigkeit von einem Schrittmacher-System bedingt sein. Bei Patienten mit eingeschränkter linksventrikulärer Funktion oder schwerer Herzschwäche und einem Schenkelblock kann die Synchronität der beiden Herzhälften durch eine Sonde im rechten Ventrikel und eine Sonde am linken Ventrikel wiederhergestellt werden.

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Kardiale Resynchronisation
HIS-Bundle-Pacing

Im Laufe der letzten Jahre hat sich die Therapie im Bereich der Herzschrittmacher durch die Verfügbarkeit einer HIS-Bundle-Sonde und entsprechender Implantations-Tools wegweisend weiterentwickelt. Es ist mit dem modernen System möglich, eine Sonde am Leitungssystem des Patienten direkt zu platzieren und damit so physiologisch wie möglich eine Herzerregung hervorzurufen. Hiermit wird die Entwicklung einer Herzschwäche durch das Schrittmachersystem weitegehend vermieden.

Im Rahmen der europaweiten Einführung des Systems können wir Ihnen als eines der ersten europäischen Zentren dieses moderne und schonende Verfahren anbieten.

Implantierbare Ereignis-Recorder (Event-Recorder)

Bei seltenen Rhythmusstörungen, zur Abklärung von Schlaganfällen oder plötzlicher Bewusstlosigkeit kann oft mit 24h-EKGs keine Diagnose gestellt werden, sodass wir Ihnen hier die Implantation eines Event-Recorders anbieten können. Diese Geräte sind heutzutage nur noch so groß wie ca. 2 Streichhölzer und haben eine Laufzeit zwischen 3 und 5 Jahren. In dieser Zeit kann dann jede Herzrhythmusstörung aufgezeichnet und ggf. auch telemedizinisch zu uns übertragen werden. Dies ist ein hervorragendes Tool zur weiteren Abklärung der o.g. Erkrankungen und der Eingriff in wenigen Minuten getan.

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Implantierbare Ereignis-Recorder (Event-Recorder)
Weitere Schwerpunkte
Schwere Herzinsuffizienz

Eine schwere Herzschwäche kann sich aufgrund verschiedener Ursachen entwickeln. Neben der Durchblutungsstörung am Herzen auf dem Boden einer koronaren Herzerkrankung, gibt es auch eine Reihe an anderen angeborenen oder erworbenen Erkrankungen. Wir bieten Ihnen an unserem Zentrum eine breite Expertise der schweren Herzschwäche.
Die Diagnostik kann ambulant oder stationär mittels modernster bildgebender Verfahren eingeleitet werden. Daneben gibt es breite Überschneidungspunkte mit unserem Zentrum für seltene Erkrankungen. Neben der klassischen medikamentösen Therapie bieten wir alle interventionellen Therapieverfahren an.

Neben der Überprüfung weiterer interventioneller Optionen bei Durchblutungsstörungen des Herzens oder Vitien, bestehen die Optionen von der prophylaktischen Implantation eines Defibrillators über die Ablation von Vorhofflimmern bis hin zur kardialen Resynchronisation am Klinikum rechts der Isar.

In enger Kooperation mit den Kollegen der herzchirurgischen Klinik am deutschen Herzzentrum München bieten wir Ihnen die ausführliche Abklärung der Option eines implantierbaren kardialen Unterstützungssystems an.


Kontakt zur Herzinsuffizienz-Ambulanz
Patienten-Telefon +49 89 4140 2650

Angeborene arrhythmogene und seltene Erkrankungen

Die Diagnostik und Betreuung von Menschen mit seltenen kardialen Erkrankungen erfordern eine enge interdisziplinäre und multiprofessionelle Zusammenarbeit der vorhandenen Fachdisziplinen, was sowohl die klinische Arbeit als auch Forschung, Lehre, Weiter- und Fortbildung betrifft.

Auf Initiative des Bundesgesundheitsministeriums wurde mit dem Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) und dem ACHSE e. V. (Allianz Chronischer Seltener Erkrankungen), einem Dachverband von Selbsthilfeorganisationen aus dem Bereich Seltener Erkrankungen, das Nationale Aktionsbündnis für Menschen mit Seltenen Erkrankungen (NAMSE) gegründet. Es besteht inzwischen aus 28 Bündnispartnern (Spitzen- und Dachverbände der wesentlichen Akteure im Gesundheitswesen). Im Rahmen dieser Initiative wurde ein sog. B-Zentrum für seltene Erkrankungen an unserer Klinik gegründet und in ein übergeordnetes Kooperationsmodell (Deutschlandweites Netzwerk) integriert.

In dieser Spezialambulanz bieten wir die Diagnostik, Beratung und Behandlung von Patienten bzw. Familien mit einem angeborenen Arrhythmiesyndrom an. Darüber hinaus besteht der Schwerpunkt in enger Zusammenarbeit mit dem Lehrstuhl für regenerative Medizin kardiovaskulärer Erkrankungen. Hierdurch soll durch Bündelung der Patienten mit diesen seltenen Erkrankungen und deren Erforschung eine weitere Verbesserung von Diagnostik und Therapien erfolgen.

Leistungsspektrum

Wir bieten Patienten mit überlebtem plötzlichem Herztod oder auch Familienangehörigen von Patienten mit plötzlichem Herztod die Diagnostik, Differentialdiagnostik, Beratung und Behandlung von angeborenen Arrhythmien an. Daneben stehen wir für Patienten mit bereits diagnostizierter familiärer kardialer Erkrankung die kardiologische Behandlung an. Neben der genetischen Beratung nach Gen-Diagnostik-Gesetz stehen die aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnisse zur Diagnostik und Behandlung zur Verfügung.

In Zusammenarbeit mit den Kollegen der Kinderkardiologie am Deutschen Herzzentrum München behandeln wir Patienten aller Altersgruppen. Wir verfügen vor Ort über das gesamte Untersuchung- und Therapiespektrum für Patienten mit einem Arrhythmiesyndrom, einschließlich der invasiven Elektrophysiologie, der Radiologie, der Neurologie sowie falls erforderlich zusätzlichen Fachdisziplinen.

Die häufig lebenslange weitere Betreuung nach Diagnosestellung erfolgt – insbesondere bei weiter entfernten Wohnorten - in enger Kooperation zusammen mit den Hausärzten, Kinderärzten sowie den niedergelassenen Kardiologen.

Zu den häufigsten Erkrankungen in unserer Ambulanz zählen:

  • Long QT-Syndrom
  • Short QT-Syndrom
  • Brugada-Syndrom
  • Katecholaminerge polymorphe ventrikuläre Tachykardie (CPVT)
  • familiäre Kardiomyopathien (z.B. dilatativ oder hypertroph)
  • Arrhythmogene rechtsventrikuläre Kardiomyopathie (ARVC)
  • familiärer plötzlicher Herztod
  • idiopathisches Kammerflimmern
  • Herzbeteiligung bei neuromuskulären Erkrankungen

Kontakt zum Zentrum für seltene arrhythmogene Erkrankungen
Patienten-Telefon +49 89 4140 2650
Arzt-Telefon +49 89 4140 8187
Telefax 089 4140 900 8187
arrhythmien.raritum@mri.tum.de

Zertifizierung Rhythmologie

In den letzten Jahren hat sich die Qualifizierung im Bereich der Rhythmologie grundlegend weiterentwickelt. Die Deutsche Gesellschaft für Kardiologie (DGK) hat ein Curriculum zur Erlangung einer Zusatzqualifikation „Spezielle Rhythmologie“ vorgelegt, um besondere Kenntnisse, Erfahrungen und Fertigkeiten anzuerkennen. Das Ausbildungsprogramm lehnt sich an die Anforderungen der European Heart Rhythm Association (EHRA) an.

Seit 2018 ist der Fachbereich Rhythmologie vollumfassend als Ausbildungszentrum der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie zertifiziert. Neben der deutschen Qualifikation führen wir auch die Zertifizierung der European Heart Rhythm Association (EHRA) im Bereich invasiven Elektrophysiologie und implantierbare Aggregate.

Neben dem Erwerb der Zusatzqualifikation „Spezielle Rhythmologie“ (24 Monate) können auch die Blöcke „Invasive Elektrophysiologie“ bzw. „Aktive Herzrhythmusimplantate“ separat erworben werden (jeweils 15 Monate). Die Erteilung des Zertifikats setzt die Anerkennung als „Arzt für Innere Medizin und Kardiologie“ voraus.

Im Rahmen der Ausbildung werden theoretische und praktische Inhalte des Programms durchlaufen.